Chronik

Das BSW-Orchester wurde 1950 von Lokführer Heinrich Altenburg und Lokheizer Helmut Schulz gegründet. In der Anfangszeit wurde mit Tuba, Trompete und Akkordeon hauptsächlich Tanzmusik gespielt. Mit der Übernahme von vier Blasinstrumenten aus der ehemaligen Betriebskapelle des Bahnhofs Nordenham stellte man sich mehr und mehr auf Blasmusik um.

Innerhalb kurzer Zeit war das Ensemble von Hude bis Blexen bekannt. Zu den 40 bis 50 Auftritten pro Jahr reisten die Musiker in der Regel mit der Bahn, denn ein eigenes Auto besaß fast niemand. Für die Bahnbediensteten war die Zugfahrt kostenlos, die übrigen Musiker wurden nie nach einer Fahrkarte gefragt. Leer fahrende Dampflokomotiven wurden ebenfalls als Beförderungsmittel eingesetzt.

Bedingt durch den Personalabbau bei der Bahn wurden in den 60-er Jahren auch Musik liebende Nichteisenbahner aufgenommen. Nach langen und heißen Diskussionen wurden sogar Mädchen und Frauen aufgenommen. Eine tiefgreifende Entscheidung der musizierenden Männerwelt! Heute gehören dem Orchester ca. 25 aktive Musikerinnen und Musiker jeden Alters an, von denen der größte Teil allerdings nicht mehr der Deutschen Bahn angehört. Mitspielen kann jeder Musikbegeisterte!

Nach Gründer Heinrich Altenburg wurde 1970 Helmut Boyksen Dirigent, 1985 bis 1987 sein Sohn Günther zusammen mit Rüdiger Drewanz. Von 1988 bis 1999 dirigierte Günther Boyksen alleine, unterbrochen durch ein dreijähriges Gastspiel von Stephan Sperlich und Karl-Heinz Grögor zwischen 1991 und 1994. Nach Grigori Pantijelew im Jahr 2000 gab der Musikschullehrer Arne Müller von 2001 bis 2002 den Takt an. Im Jahre 2003 hat Thomas Schröder von der Musikschule Wesermarsch e. V. das Dirigat übernommen. Seit Herbst 2017 leitet Rüdiger Drewanz das Orchester kommissarisch.

Als Repräsentant der Deutschen Bahn sind die Braker schon weit herumgekommen, z. B. zur Weltverkehrsausstellung nach Hamburg, zum Baubeginn der Elektrifizierung der Eisenbahnstrecke Hude – Nordenham, zur ersten Fahrt der Intercityverbindung Oldenburg – Bremen – Hannover, zur Vorstellung des neuen Intercity Express‘ in Göttingen, zum 125-jährigen Jubiläum der Deutschen Bahn in Nürnberg, zu Leistungsschauen der DB in Braunschweig, Göttingen, Kreiensen, Hannover, Osnabrück, Verden, Quakenbrück und Höxter. Über lange Zeit wurden regelmäßig Kontakte zum Padborger Orchester der Dänischen Staatsbahn gepflegt. Es gab Reisen zu Konzerten und auch zu musikalischen Schulungen.

Neben Aktivitäten für die Deutsche Bahn ist das BSW-Orchester auf vielen Veranstaltungen in der Wesermarsch zu hören, z. B. bei Schützenfesten, Maifeiern, Pfingstbaumsetzen, Einweihungen, Stadt- und Kajenfesten. Eine Besonderheit war das Mitwirken an Aufführungen der Niederdeutschen Bühne Brake als typische Dorfkapelle in dem Stück „Die Firma dankt“ und als Marinekapelle in der Freilichtaufführung „Admiral Brommy“. Tradition geworden ist das jedes Jahr im Frühjahr stattfindende Konzert in der Kirche St. Bartholomäus in Golzwarden.